Mein Besuch beim IQWIG
zur wissenschaftlichen Erörterung
der Stellungnahme zu tierischem Insulin
Meine persönliche Meinung und Einschätzung von der Besprechung
Zunächst einmal möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr. Sawicki für die Einladung bedanken. Ich bin erfreut, dass hier auch die Möglichkeit in Betracht gezogen wird, tierische Insuline als Behandlungsalternative zu sehen, zumal einige Diabetiker die synthetischen Human- und Analoginsuline nicht vertragen.
Die Tatsache, dass in der Besprechung keine persönlichen Tonaufzeichnungen gestattet sind, wurde den Mitgliedern, die eine Einladung erhielten schon im Vorfeld mitgeteilt. Hier gab es einen Eklat, da einige der Geladenen mit dieser Entscheidung im Nachhinein nicht einverstanden waren. Prof. Dr. Sawicki bot ihnen an, dass sie ein eigenes schriftliches Protokoll anfertigen dürfen. Das wurde aber auch nicht akzeptiert. Daraufhin verließen die Pharmafirmen mit dem DDB den Raum. Dadurch stellen sich diese Institutionen mit ihrer Abwesenheit ein Armutszeugnis aus. Denn wenn sie wirklich am Wohlergehen des Patienten interessiert wären, hätten sie an der Besprechung teilgenommen und sich nicht durch solche "Peanuts" beeinflussen lassen. Abgesehen davon muss ich Herrn Prof. Dr. Sawicki zustimmen, dass eigene Tonaufzeichnungen den Missbrauch der Aussagen nur noch fördern.
Im ersten Teil der Besprechung wurden einige Studien über Analoga erläutert. Weiterhin ging es um den Spritz-Ess-Abstand Dies halte ich jedoch für Unsinn, denn es kommt hier nicht auf das Insulin an, sondern auf dem Blutzuckerwert. Bei tierischen Insulinen und auch bei Humaninsulin gibt es lang- und kurzwirksame Präparate. Je nach Dosierung des Insulins bzw. Tageseinteilung der Spritz- und Essenszeiten braucht man hier nicht 30min zu warten, um anschließend die Mahlzeit einzunehmen. Dies brachte ich auch so zum Ausdruck.
Im zweiten Teil kamen dann die tierischen Insuline zur Diskussion. Im Verlaufe des Gesprächs wurde festgestellt, dass Human- und Analoginsuline keine nennenswerten Vorteile zum tierischen Insulin darstellen. Die synthetischen Insuline wurden ohne Studien auf den Markt gebracht. Der Grund, warum die optimal verträglichen und jahrzehntelang bewährten tierischen Insuline vom Markt genommen wurden, hatte nur einen pharmaorientierten Nutzen. Die Preise für tierische Insuline wurden in den 80-er Jahren an die von Humaninsulin angepasst., sodass das Preisargument für tierisches Insulin keine Rolle mehr spielte.
Aber das Blatt hat sich jetzt wieder gewendet. Die tierischen Importinsuline sind inzwischen kostengünstiger geworden, als die synthetischen Insuline, wie Human und Analoga. Dies dürfte wohl auch helfen, die Kosten im Gesundheitswesen erheblich zu senken.
Es muss für jeden Patienten, das Medikament zur Verfügung stehen, womit er am besten zurecht kommt bzw. was er am besten verträgt. So steht es auch in den Patientenrechten vom Bundesgesundheitsministerium.
Ich hoffe, dass der GBA dies bei seiner Entscheidung für die Kostenbewilligung berücksichtigt. Denn ohne die lebensnotwendige Gabe tierischer Insuline, können die Menschen sterben, die synthetische Insuline nicht vertragen.
Die Entscheidung vom GBA soll im Frühjahr 2007 fallen.
Daniel Györe 2006